Karen Bödefeld

Naturheilverfahren, Heilpraktikerin in Kiel

Wickel und Kompressen wirken Wunder

Das Wissen um Wickel und Umschläge stammt aus alten Zeiten. Jetzt, da das Interesse an natürlichen Behandlungsmethoden wächst, feiert das bewährte Hausmittel ein Comeback.

Wickel umhüllen den erkrankten Körperteil und wirken dann auf zwei Arten: über die Temperatur und über die Substanzen, mit denen der Wickel getränkt wurde. Kalte Wickel sind bei Verstauchungen, Quetschungen, akuten Entzündungen, Verbrennungen sowie Gelenkschmerzen angezeigt. Die angenehme Kühle mindert die Durchblutung, wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Bei Fieber sind kalte Wadenwickel ebenfalls das Mittel der Wahl. Kalt heißt in diesem Fall höchstens 15 Grad unter der zuletzt gemessenen Temperatur (rektal). Die kühlenden Wickel bleiben bis zu 30 Minuten und können die Temperatur bis zu 1° Celsius senken. Außerdem entlasten sie den Kopfbereich, das heißt, Unruhe, Benommenheit und Kopfschmerzen reduzieren sich oder verschwinden ganz.

Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: bei Blasenentzündungen oder Bronchitis kommt der warme Wickel zum Einsatz.

Warme Wickel wirken vor allem bei schwacher Durchblutung, Kältegefühl, Völlegefühl sowie bei Nervosität und Magen- und Darm-Krämpfen. Durch die verbesserte Durchblutung gelangen mehr Nähr- und Aufbaustoffe in die Zellen, die Sauerstoffzufuhr steigt und der Stoffwechsel wird angeregt. Gut temperierte Brustwickel helfen bei Husten und langwieriger Bronchitis, warme Halswickel bei Husten und Heiserkeit. Ebenfalls Wärme ist Mittel der Wahl bei Muskel-, Bänder- und Sehnenschmerzen.

Ideale Zutaten für den Umschlag: Kohl, Kartoffeln, Zwiebeln, Quark. Nicht nur die Temperatur, auch spezielle Zutaten können den Heilungsprozess fördern. Superstar bei den warmen Anwendungen ist der Kartoffelwickel. Die Knolle ist ein großartiger Wärmespeicher und eine Wohltat für verspannte Nacken und bei  Bauchschmerzen. 5 mittelgroße Kartoffeln mit Schale weich kochen, zerdrücken und in die Mitte eines Küchentuchs streichen. Daraus ein Päckchen in Bauchgröße des Kindes falten, so dass keine Kartoffelstücke herausfallen können. Unbedingt die Temperatur am eigenen Unterarm prüfen! Erst dann auf den Bauch des Kindes legen, ein trockenes Tuch oder einen Schal darüber wickeln und bis zu 3 Stunden verweilen lassen.

Obstessig in kalter Anwendung lindert Juckreiz und stabilisiert den Säureschutzmantel der Haut. Eine nahende Grippe lässt sich mit Essigsocken abwehren: Baumwollsocken einfach in handwarmes Wasser mit Obstessig tauchen, auswringen, anziehen und ein paar trockene Wollstrümpfe drüberziehen.

Zwiebeln haben einen durchblutungsfördernden, desinfizierenden und schmerzlindernden Effekt und sind meist bekannt bei Ohrenentzündung als Auflage (Zwiebelsäckchen). Sie können auch direkt in den Gehörgang in Tropfenform verabreicht werden.

Große Bedeutung haben auch Kohlwickel. Weißkohl und Wirsing sind wegen ihrer keimtötenden und reinigenden Wirkung sehr geschätzt. Bei entzündlichen Prozessen entziehen sie dem Körper Giftstoffe. Wichtig: für einen Kohlwickel verwendet man nur die inneren, frischen Blätter. Diese werden gequetscht, bis Saft austritt und die Wirkung sich optimal zeigen kann. Eine lange Einwirkdauer ist von Vorteil, gerne über Nacht.

Wärmeentziehend, schmerzlindernd, schleimlösend und entzündungshemmend wirkt Quark. Tipp bei Rachen und Halsentzündungen:
200 g Quark mit 1TL Essig verrühren und die Masse etwa 2 cm dick auf ein Tuch streichen. Die Quarkseite auf den Hals legen, mit trockenem Tuch und Schal bewickeln. Etwa eine Stunde einwirken lassen - bis der Quark trocken ist - dann abnehmen.

Die Beliebtheit der Wickel bei Kindern ist unterschiedlich. Viele haben sie sehr gern, manchen Kindern muss der Wickel erst etwas „schmackhaft“ gemacht werden. Vielleicht kann Teddy dann erst mal mit gutem Beispiel vorangehen.




Literaturempfehlung: „Wohltuende Wickel“ von Maya Thüler,
ISBN 3-908539-01-3

Heilpraktikerin

Karen Bödefeld

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